Ein Containerschiff liegt im Hamburger Hafen.

Bessere Entscheidungen: Das Ego-Depletion Modell

Von Willenskraft und Selbstkontrolle

In unserem Alltag treffen wir jeden Tag eine Vielzahl von Entscheidungen. Einige davon sind wichtig und weitreichend, andere hingegen erscheinen uns klein und eher unbedeutend. In ihrer Gesamtheit können sie jedoch unsere Fähigkeit zu guten Entscheidungen beeinflussen und dazu führen, dass wir nicht die beste Alternative wählen. Um dies zu verhindern, stelle ich Ihnen das Ego-Depletion Modell vor und zeige daran, warum CEOs wie Steve Jobs oder Mark Zuckerberg häufig die gleichen Outfits tragen.

Was ist das Ego-Depletion Modell?

Das Ego-Depletion Modell (lat. "ego" = ich und "depletio" = Aderlass, Ausleerung bzw. Erschöpfung) ist ein sozialpsychologisches Konstrukt, das sich mit der Ermüdung der Willenskraft beschäftigt. Dem Modell nach ist die Willenskraft von Individuen begrenzt. Sie wird durch aufeinanderfolgende Entscheidungsfragen nach und nach aufgezehrt, sodass die Fähigkeit zur Selbstkontrolle abnimmt. Durch diesen Effekt fallen uns Entscheidungen deutlich schwerer. Im schlimmsten Fall mündet die Ermüdung der Willenskraft in der Wahl der falschen Alternative.

Die Ermüdung resultiert aus einer Vielzahl von kleinen und großen Entscheidungen unseres Alltages. Was ziehe ich an? Was frühstücke ich? Was mache ich im Büro zuerst? Insbesondere Fragestellungen wie diese verbrauchen unsere Willens- bzw. Entscheidungsenergie und können dazu führen, dass wir bei den wirklich wichtigen Entscheidungen nicht mehr die beste Wahl treffen.

Ein Wanderweg gabelt sich in zwei Richtungen.

5 Tipps für bessere Entscheidungen

Um der Entscheidungsermüdung entgegen zu wirken, möchte ich Ihnen daher 5 Tipps mit auf den Weg geben, die sich leicht in Ihren Alltag integrieren lassen.

1. Entscheidungen am Morgen vertreiben Kummer und Sorgen. Studien zeigen, dass wir am Morgen die besseren Entscheidungen treffen. Schauen Sie sich daher Ihren Terminkalender an und prüfen Sie, wann Sie bisher wichtige Entscheidungen treffen und ob Sie diese in die ersten Stunden des Tages verlegen können.

2. Eine geregelte Morgenroutine bietet Ihnen die Chance bereits vor den wichtigen Entscheidungen Ihres Alltages dafür zu sorgen, dass Sie sich die Energie für gute Entscheidungen aufsparen und sinnvoll in die wirklich wichtigen investieren können.

3. Machen Sie sich die Anzahl Ihrer Entscheidungen bewusst
. Nehmen Sie sich hin und wieder drei Minuten Zeit, um kurz über die Anzahl und Bedeutung Ihrer Entscheidungen nachzudenken. Sicher fallen Ihnen dabei einige kleine oder auch größere Entscheidungen auf, die Sie einsparen oder vereinfachen können.

4. Reduzieren Sie die Anzahl der Entscheidungen. Trauen Sie sich! Die Anzahl zu reduzieren führt zu einem ähnlichen Gefühl, wie nach dem Ausmisten zu Hause. Befreien Sie sich daher von den Entscheidungen, die Ihre Energie rauben. Natürlich müssen Sie es Steve Jobs nicht gleich tun und nun täglich die gleichen Outfits tragen. Doch schon durch das abendliche Herauslegen Ihres Outfits für den nächsten Tag können Sie eine Entscheidung am Morgen einsparen.

5. Essen und Trinken Sie ausreichend. Keine Sorge, Sie erhalten hier keine Ernährungsweisheiten oder Tipps für ein gesünderes Leben. Doch so einfach dieser Tipp klingen mag, so wichtig ist er. Denn natürlich verbrauchen auch die biochemischen bzw. psychologischen Entscheidungsprozesse Energie, die wir uns in ausreichendem Maße zuführen sollten.

Entscheidungen unter Stress

Unsere beruflichen Entscheidungen sind häufig komplex und müssen meist schnell getroffen werden. Dabei wirken nicht nur die Kräfte des Ego-Depletion Modells, sondern auch situative Faktoren. In meinen Coachings und Seminaren erarbeiten wir individuelle Strategien, wie Sie auch in stressigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren und gute Entscheidungen treffen. Kontaktieren Sie mich einfach über das Kontaktformular und wir loten gemeinsam aus, wie ich Sie unterstützen kann.
 

Cornelia Dill

Trainerin | Systemischer Management Coach | MPAexperte