Lust auf innere Zufriedenheit

Ich wünsche dir/Ihnen Glück und Zufriedenheit. Das schreibe ich oft auf Karten, die ich an meine Freundinnen und Freunde, Kundinnen und Kunden verschicke. Glück, der flüchtige, flatter- oder rauschhafte Moment, Zufriedenheit, der stille und länger anhaltende Zustand.

Meine Frage an Sie: Wie zufrieden sind Sie?

Was ist Zufriedenheit?

Wir sind zufrieden, wenn wir innerlich ausgeglichen und mit den uns umgebenden Konstellationen einverstanden sind, wenn wir mit uns selbst im Reinen sind und eine tiefe Befriedigung empfinden. Unser Leben entspricht unseren Werten und Vorstellungen, wir können unsere Motive und Bedürfnisse leben. Wir fühlen uns wohl, sind gelassen und entspannt.

Wie so vieles ist auch Zufriedenheit kein Dauerzustand. Um Zufriedenheit zu erleben, müssen wir auch die andere Seite kennen -  die Unzufriedenheit.

Zufrieden im Job

In den 1950er Jahren entwickelte Frederick Herzberg die Zwei-Faktoren-Theorie, eine Motivationstheorie.

Darin verwendet er die auf den ersten Blick etwas verwirrenden Begriffe der Zufriedenheit/Nichtzufriedenheit und die Unzufriedenheit/Nicht-Unzufriedenheit. Es besagt, dass das Gegenteil von Zufriedenheit nicht zwangsläufig Unzufriedenheit ist. Das bedeutet, wenn jemand nicht zufrieden ist mit einer Situation, ist er nicht automatisch unzufrieden sondern nur: nicht zufrieden.

Weiterhin zeigt Herzberg in seinem Modell, dass Zufriedenheit im Arbeitsleben Motivatoren benötigt. Dazu zählen Wertschätzung, Verantwortung, Anerkennung, Bestätigung, Möglichkeiten zur Weiterentwicklung, sinnhafte Arbeitsinhalte und andere Faktoren. Fehlende Motivatoren führen dazu, dass wir nicht zufrieden sind.

Hygienefaktoren können Unzufriedenheit verhindern. Das sind zum Beispiel ein sicherer Arbeitsplatz, gute Arbeitsbedingungen, angemessene Vergütung, akzeptable Arbeitszeiten und Sozialleistungen u. a.

Zufriedenheit kann ich mit Hygienefaktoren nicht erreichen.

Ob wir im Job zufrieden sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab und ist sehr individuell.

Was sind unsere heutigen Motivatoren?

Wir wollen zum Beispiel

• sinnvolle Tätigkeiten, die uns erfüllen
• eine hohe Flexibilität in der Arbeitszeit, Homeoffice und verschiedene Arbeitszeitmodelle, um Beruf und Familie/Freizeit gut zu vereinen
• eine klare Kommunikation, rechtzeitige Informationen, regelmäßige Feedback-Gespräche, Anerkennung und Bestätigung
• Mitsprache, Mitgestaltung und Verantwortung
• Möglichkeiten zur individuellen Ausbildung und persönlichen Weiterentwicklung
• ein angenehmes Miteinander
• und weitere Aspekte.

Zufrieden im Leben

Wir alle streben Zufriedenheit an. Dazu unternehmen wir so einiges. Doch wovon hängt unsere Zufriedenheit ab?

Die Palette ist riesig: materielle Sicherheit, ein erfülltes Familienleben, stabile Beziehungen und Freunde, Hobbies, Anerkennung und Selbstverwirklichung u. a.  

Wir wissen selbst am besten, was uns zufrieden macht. Und doch sind wir oft nicht zufrieden bis unzufrieden. 

Woran liegt das?

Wir vergleichen uns mit anderen. Wer hat den besseren Job, verdient mehr, macht die cooleren Urlaube, hat das neuere Smartphone, ein umweltfreundlicheres Auto? Social Media machen es möglich: Wir schneiden schlechter ab als andere, die scheinbar mehr haben und Dank diverser Filter auch noch besser aussehen. Wir fühlen uns im Defizit und im Mangel.

Verlassen wir diese Spirale. Es geht nicht um den Vergleich oder einen Wettkampf. Echte Zufriedenheit kann nur von innen kommen. Wenn ich erst XY erreicht habe geht nicht auf, da es meist nur von sehr kurzer Dauer ist, bevor es von anderen Themen abgelöst wird. Zufriedenheit speist sich aus dem eigenen Leben.

Auch falsche Maßstäbe, unrealistische Ziele, ein unpassendes Umfeld, ein geringes Selbstwertgefühl oder der Glaube, das andere Menschen unsere Zufriedenheit verhindern oder hervorrufen können, lassen uns echte innere Zufriedenheit nur begrenzt oder gar nicht erleben. 

Wege zu mehr Zufriedenheit

• Freuen Sie sich über das, was Sie haben und hadern Sie nicht mit dem, was Ihnen vermeintlich fehlt. Was macht Sie wirklich zufrieden? Notieren Sie sich diese Punkte und machen Sie sie sich immer wieder einmal bewusst. Seien Sie dankbar für das, was Sie bereits erreicht haben.
• Bauen Sie sich stabile Netzwerke auf und umgeben Sie sich mit Menschen, die Ihnen guttun.
• Stärken Sie Ihr Selbstwertgefühl. Unter dem Selbstwertgefühl verstehen wir die Bewertung, die wir an uns selbst vornehmen. Also, seien Sie großzügig: Ich bin gut, so wie ich bin!
• Finden Sie Ihren individuellen Weg für Ihre Zufriedenheit. Werden Sie aktiv, bewegen Sie sich, seien Sie optimistisch und kreativ und suchen Sie bewusst die schönen Momente an jedem Tag.

Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit und beantworten Sie meine Eingangsfrage: Wie zufrieden sind Sie? 

Ich freue mich für Sie, wenn Sie zufrieden sind. Gerne unterstütze ich Sie auf Ihrem Weg zu mehr innerer Zufriedenheit.

Herzliche Grüße

Ihre Cornelia Dill