Die Geduld
Geduld zu haben ist eine Stärke
Und diese Stärke ist in unserer schnelllebigen Zeit scheinbar etwas ins Hintertreffen geraten. Nicht zuletzt gilt das auch für die stressige Vorweihnachtszeit.
Geduld ist mehr als auf etwas warten zu können und wird von Wissenschaftlern auf die gleiche Stufe mit Talent und Intelligenz gestellt, wenn es um beruflichen und privaten Erfolg geht. Wir alle kennen Situationen, in denen wir mitunter ungeduldig sind: an der Supermarktkasse, im Stau, im Meeting, beim Warten auf das Testergebnis usw.
1968 wurde der inzwischen sehr bekannte Marshmallow-Test zur Impulskontrolle und zum Belohnungsaufschub durchgeführt. Kinder bekamen einen Marshmallow, den sie entweder sofort essen konnten oder sie erhielten, wenn sie sich eine bestimmte Zeit gedulden konnten, einen zweiten zur Belohnung. Spätere Experimente zeigten, dass die Geduldigen als Erwachsene selbstbewusster, emotional stabiler und zielorientierter als die Sofortesser waren. Geduld zu haben lohnt sich also und lässt sich trainieren. Hier ein paar Tipps, die Ihnen helfen, geduldiger zu werden und sich leicht in den Vorweihnachtsalltag integrieren lassen.:
Es ist, wie es ist
Akzeptieren Sie nicht veränderbare Situationen. Die Corona-Pandemie nervt und unsere Geduld wird zum Teil schon auf eine harte Probe gestellt. Nutzen Sie die Zeit, so gut es geht und hadern Sie nicht mit der Pandemie als solche.
Gut Ding will Weile haben
Gärtner:innen wissen das, Erzieher:innen, Winzer:innen und viele von uns auch. Wenn etwas gut werden soll, brauchen wir Zeit. Es lohnt sich, zu planen, geduldig auf etwas hinzuarbeiten, dranzubleiben. Machen Sie sich bewusst, was Sie bereits geschafft haben und freuen Sie sich darüber.
Lenken Sie sich ab
Konzentrieren Sie sich in der langen Schlange an der Post, vor einem Geschäft o. ä. auf etwas anderes als auf den Gedanken: Mein Gott, was dauert das!? Schauen Sie sich um und suchen Sie etwas, was Ihnen gut gefällt – ein lachendes Kind, ein Hund, ein lustiger Hut.
Nutzen Sie die Zeit
Kleinere Wartezeiten können wir gut überbrücken, indem wir eine Whatsapp verschicken, einen kurzen Artikel lesen, ein Gespräch reflektieren oder die Einkaufsliste für das Wochenende ins Handy tippen.
Achten Sie auf sich
Schlafen Sie genug, gönnen Sie sich Pausen und Ruhe. Wenn wir entspannt und mit uns selbst im Reinen sind, sind wir geduldiger.
Freuen Sie sich auf die Belohnung
Geduld zu haben zahlt sich aus. Geduldiges Zuhören bringt uns Informationen, Geduld in Verhandlungen einen Konsens oder Kompromiss, Geduld mit Mitarbeiter:innen und Kolleg:innen eine gute Zusammenarbeit. Wir erreichen unsere Ziele, erleben weniger Druck und Stress, haben weniger Konflikte und sind objektiver – eine tolle Belohnung.
Wenn der Geduldsfaden zu reißen droht
Manchmal reicht es uns einfach: es dauert länger als geplant, gefühlt geht nichts voran, die Ungeduld hat uns fest im Griff. Greifen Sie auf die bekannten kleinen Techniken wie das bewusste Durchatmen, das langsame Zählen - 21, 22, 23 zurück. Versuchen Sie die Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten, versetzen Sie sich in Ihr Gegenüber.
Was stört Sie wirklich? Ist es die jetzige Situation oder liegt die Ursache für die Ungeduld ganz woanders?
Bleiben Sie geduldig mit sich selbst und Ihrem Umfeld!
Finden Sie Ihren Weg – gerne unterstütze ich Sie dabei.
Cornelia Dill
Business Trainerin | Systemischer Management Coach