Nicht alles verdient eine Reaktion!

Innere Gelassenheit

Ob wir gelassen sind oder nicht, nehmen wir an uns selbst selten bewusst wahr. Andere Menschen schon. Sie erleben uns gelassen, souverän und cool oder eher nervös, gestresst und aufgeregt. 

Gelassenheit ein Gefühl, welches wir deutlich mehr beachten sollten. Gelassen zu sein bedeutet, auch in problematischen Situationen Haltung und innere Ruhe zu bewahren. Gelassen durch den Tag zu gehen, tut uns gut. 

Wir unterscheiden Gelassen- und Besonnenheit. Wenn wir gelassen sind, sind wir emotional ruhig und entspannt. Es geht also um unsere Gefühle. 

Die rationale Seite zeigt sich in besonnenem Verhalten und bedeutet, das auch in schwierigen Momenten unser Verstand die Oberhand behält. 

Verlieren Sie schnell Ihre Gelassenheit oder ruhen Sie in sich selbst? 

Das lässt sich gar nicht so leicht beantworten und variiert natürlich. Sind wir gerade aus einem dreiwöchigen Urlaub zurück, erschüttert uns so schnell nichts. Haben wir einen „Lauf“ und ein Erfolg jagt den nächsten, schauen wir großzügig über kleinere Störfeuer hinweg. 

Sind wir beruflich und privat stark eingespannt, gehen der Geschirrspüler oder das Auto kaputt, fällt wieder einmal die S-Bahn aus und die Kollegin jammert über ein verpasstes Schnäppchen, reicht mitunter der berühmte Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt. 

Jetzt reichen Kleinigkeiten: Der Kollege liefert die dringend benötigte Abrechnung einen Tag zu spät ab und zuckt nur mit den Schultern, wenn wir ihn darauf hinweisen, jemand „bedauert“ uns, weil wir so müde oder fertig aussehen, es sind nur noch die grünen Gummibärchen übrig, die sowieso niemand mag und die Kunden rufen zu unmöglichen Zeiten an. 

Wir fühlen uns bis zur Grenzüberschreitung bedrängt, haben den Eindruck, dass unsere Werte mit Füßen getreten werden und jede/r sich irgendwie selbst die/der Nächste ist. Es nervt einfach! 

Es gibt zahlreiche Gründe, die Gelassenheit zu verlieren. Wir alle haben typische Trigger, die negative Gefühle und damit uns „anspringen“ lassen. Dabei lohnt es sich, die innere Ruhe zu bewahren. 

Gelassen zu sein, ist ein toller Zustand. Wir sind und wirken souverän. In unserem Kopf herrschen Ruhe und Ordnung, wir vermeiden Panik und Überreaktionen auf Kleinigkeiten. Wir „halten unsere Gefühle auf Abstand“ und haben damit Zugriff auf unsere Kompetenzen und Ressourcen, die wir zum Lösen auftretender Probleme benötigen. Gelassenheit erweitert unseren Handlungsspielraum und vermeidet, dass negative Gefühle wie Ärger, Frust, Angst oder andere uns blockieren und handlungsunfähig machen. 

Wir können uns zum Beispiel extrem über die Preisvorstellungen eines Kunden aufregen. Da heißt es: „Ihr Produkt ist viel zu teuer!“ War ja zu erwarten, dabei wird alles teurer. Meistens steigen auch Kolleginnen oder Kollegen mit ein, die ähnliches erlebt haben. Es entsteht das Gefühl der Gemeinschaft. Als Gruppe sind wir stark und fühlen uns als Einzelne/r bestätigt. Der Kunde ist unmöglich, frech, dreist und hat keine Ahnung. 

Viel besser ist es, sich den Einwand zu teuer gelassen anzuhören und dann zu entkräften. Die innere Gelassenheit ist dabei die halbe Miete. 

Wie bleiben wir gelassen? 

Nicht alles verdient eine Reaktion 

Mal Hand aufs Herz: Manchmal reagieren wir über und bauschen Situationen auf. Es gibt auf dem Markt nur noch gelbe Tulpen und Sie wollten rote? Nehmen Sie 20 gelbe und erfreuen Sie sich daran. 

Die Kollegin mag Ihre Krawatte/Bluse/Hose/Frisur nicht leiden? Okay, Geschmäcker sind verschieden. Bleiben Sie entspannt. 

Sich aufzuregen ist einfacher und vertrauter, gelassen zu reagieren ist positiver. Prüfen Sie, ob sich große Gefühle lohnen oder ob Sie die Dinge einfach annehmen, wie sie sind. 

Prüfen Sie Ihre Sprache 

Furchtbare Katastrophe, brutale Situation, irrwitzige Zahlen und Megastress: Bewahren Sie sich diese kaum steigerungsfähigen Ausdrücke für entsprechende Situationen auf und differenzieren Sie bewusst. Nicht jede misslungene Präsentation ist der Supergau! 

Raus aus der Spirale 

Zu spät aufgestanden, zwei Kollegen krank, die Chefin schlecht gelaunt, tausend Aufgaben, keine Pause. Erinnern Sie am Ende des Arbeitstages bewusst an schöne Situationen, freundliche Gespräche oder nette Begegnungen. Lassen Sie den Tag beim Sport oder einem guten Gespräch mit Freunden hinter sich. Machen Sie etwas, was Ihnen guttut und entspannen Sie. 

Keine Chance für negative Gefühle 

Absichtlich oder verunglückt: „Tolles Bild! Man erkennt dich gar nicht.“ Einige Sätze sind schon schwer zu verdauen! 

Gönnen Sie sich eine Minipause, bevor Sie darauf reagieren. Atmen Sie tief durch, zählen Sie 21, 22, 23, trinken Sie einen Schluck oder putzen Sie sich die Nase. All diese Tätigkeiten verschaffen Ihnen etwas Zeit. Nutzen Sie diese, prüfen Sie Ihre Wahrnehmung und treffen Sie eine Entscheidung: 

Wie ist die Aussage gemeint? Kann ich sie auch anders als negativ interpretieren = Reframing? 

Will ich darauf einsteigen oder lasse ich es cool „durchlaufen“? 

Allein mit dieser Vorgehensweise können wir uns oft viel Aufregung ersparen und gelassen bleiben. 

Welche Wege wählen Sie, um gelassen zu bleiben? Kontaktieren Sie mich einfach. 

Gerne erarbeite ich die genannten und weitere Methoden mit Ihnen und Ihrem Team. Gelassen zu sein und zu bleiben hilft uns im Alltag und fühlt sich gut an. 

Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören. 

Herzliche Grüße und eine gute Zeit 

 

Ihre Cornelia Dill